Das Karpaltunnelsyndrom ist eine häufige Ursache für taube Hände und Schmerzen, die den Alltag vieler Menschen erheblich einschränken kann. Was zunächst mit einem leichten Kribbeln beginnt, kann zu ernsthaften Beeinträchtigungen der Feinmotorik und Kraft führen. Die Auswirkungen sind oft weitreichender, als viele denken: Ob beim Schreiben, beim Halten eines Telefons oder beim Anziehen – die Hände sind ein unverzichtbares Werkzeug im Alltag. In diesem Artikel erfährst du, was hinter dem Karpaltunnelsyndrom steckt, welche Symptome auftreten, welche Faktoren das Risiko erhöhen und wie es zu diesen Beschwerden kommen kann.
Kurz & Knapp:
Hast du das Gefühl, dass deine Finger nachts oft "einschlafen" oder dir das Festhalten einer Tasse schwerfällt? Im nächsten Abschnitt erfährst du mehr über die Symptome des Karpaltunnelsyndroms und die möglichen Auswirkungen auf den Alltag.
Das Karpaltunnelsyndrom entsteht durch die Einengung des Mittelarmnervs im Handgelenk. Dieser Nerv ist für die Versorgung bestimmter Handbereiche verantwortlich und kann bei Druckschädigung Symptome wie Kribbeln, Taubheit, Schmerzen, Schwellungen oder sogar Lähmungen hervorrufen. Der Karpaltunnel selbst wird durch die Handwurzelknochen und das Karpalband geformt. Diese anatomische Engstelle ist besonders anfällig für Überlastungen und Druckschäden.
Seit 2015 wird das Karpaltunnelsyndrom als Berufskrankheit anerkannt. Wiederholte manuelle Tätigkeiten wie das Beugen und Strecken der Handgelenke oder der Einsatz von Hand-Arm-Schwingungen gelten als häufige Ursachen. Neben beruflichen Einflüssen können auch Alltagsgewohnheiten wie das Häkeln, exzessives Tippen auf Smartphones oder das Spielen von Musikinstrumenten den Karpaltunnel belasten.
Der Karpaltunnel verbindet den Unterarm mit der Hand. Durch diese Engstelle verlaufen der Mittelarmnerv und neun Beugesehnen, die von einer schützenden Flüssigkeit umgeben sind. Verschiedene Handbewegungen können den Raum im Tunnel verändern – mal wird er weiter, mal enger. Eine Überlastung, beispielsweise durch wiederholte Bewegungen, kann den Druck im Tunnel erhöhen und Beschwerden verursachen. Weitere Risikofaktoren sind Wassereinlagerungen, hormonelle Veränderungen oder rheumatische Erkrankungen.
Interessant ist, dass der Raum im Karpaltunnel nicht starr ist. Bewegung, Haltung und sogar Temperatur können Einfluss darauf haben, wie viel Platz die Strukturen im Tunnel einnehmen. Dies erklärt auch, warum sich die Symptome bei manchen Betroffenen durch bestimmte Bewegungen oder Haltungen kurzfristig verschlimmern oder verbessern.
Kurz & Knapp:
Zu Beginn treten Beschwerden häufig nachts oder frühmorgens auf. Betroffene berichten oft von einem Einschlafen der Hand, das durch Ausschütteln vorübergehend gelindert werden kann. Die Symptome betreffen vor allem Daumen, Zeigefinger, Mittelfinger und die Daumenseite des Ringfingers. Dieser Umstand kann im Alltag zunächst unauffällig wirken, doch bereits kleine Einschränkungen machen alltägliche Aufgaben schwieriger. Besonders bei repetitiven Bewegungen wie dem Tippen auf der Tastatur oder dem Greifen kleiner Gegenstände treten erste Probleme auf.
Mit der Zeit nehmen die Beschwerden zu und treten auch tagsüber auf. Das Taubheitsgefühl in den Händen kann den Alltag erheblich einschränken – vom Verlust der Fingerfertigkeit bis hin zu Schwierigkeiten, Alltagsgegenstände wie Tassen sicher zu halten. In schweren Fällen kommt es zu einem sichtbaren Muskelabbau im Bereich des Daumenballens. Betroffene berichten oft von einem deutlichen Verlust der Kontrolle über ihre Feinmotorik, was nicht nur im beruflichen, sondern auch im privaten Bereich einschränkend ist.
Zusätzlich können Schmerzen bis in den Unterarm oder die Schulter ausstrahlen. Diese sekundären Symptome entstehen oft durch Fehlhaltungen oder die Überkompensation anderer Muskelgruppen, die versuchen, den Funktionsverlust auszugleichen.
Diagnose des Karpaltunnelsyndroms
Seit 2015 ist das Karpaltunnelsyndrom als Berufskrankheit anerkannt. Dies hat dazu beigetragen, dass die Beschwerden ernsthafter betrachtet werden und betroffene Personen nicht mehr unterschwellig abgetan werden. Allerdings bringt die Anerkennung auch einen komplizierten Diagnoseprozess mit sich.
Zunächst gilt es, ähnliche Krankheitsbilder auszuschließen, die vergleichbare Symptome verursachen können. Dazu zählen das C7-Syndrom (oft durch einen Bandscheibenvorfall der Halswirbelsäule verursacht), das Raynaud-Syndrom sowie zervikale Radikulopathien oder Neuropathien, die besonders bei Diabetikern häufig auftreten. Diese differenzialdiagnostischen Untersuchungen sind essenziell, um eine klare Abgrenzung zu gewährleisten.
Eine Vielzahl von Tests dient der Diagnostik des Karpaltunnelsyndroms, wobei Motorik und Sensorik der Hand im Fokus stehen. Hier sind einige der wichtigsten Methoden:
Nach einer Anamnese wird häufig ein einfacher Test durchgeführt: Du erhältst ein rundes Gefäß, das du umgreifen sollst. Bereitet dir dies Schwierigkeiten – insbesondere, wenn der Daumen nicht richtig mitspielt – deutet dies auf ein sogenanntes positives Flaschenzeichen hin. Dies kann ein Hinweis auf ein Karpaltunnelsyndrom sein. Um jedoch sicherzugehen, müssen andere Ursachen wie eine Rhizarthrose (Arthrose im Daumen) oder schwerwiegendere Nervenschädigungen mittels Messungen der Nervenleitgeschwindigkeit oder MRT ausgeschlossen werden.
Bei diesem Verfahren presst du deine Handrücken für 60 Sekunden gegeneinander, während deine Arme waagerecht gehalten werden. Ein positives Testergebnis äußert sich durch Taubheitsgefühle oder Schmerzen in den Handgelenken.
Dieser Test funktioniert ähnlich, jedoch werden die Handinnenflächen für 60 Sekunden gegeneinander gepresst. Allerdings gilt dieser Test als weniger zuverlässig als der klassische Phalen-Test.
Hierbei verbleiben die Handgelenke in neutraler Position, während der Bereich des Medianusnervs durch Klopfen stimuliert wird. Schmerzen oder Gefühlsstörungen in diesem Bereich sprechen für ein Karpaltunnelsyndrom.
In diesem Test wird in neutraler Handposition Druck auf den Medianusnerv im Bereich des Karpaltunnels ausgeübt. Werden dabei Beschwerden ausgelöst oder verstärkt, gilt der Test als positiv.
Hierbei werden die Arme ausgestreckt auf einer Unterlage positioniert, die Handflächen zeigen nach oben. Das Handgelenk wird um 60 Grad gebeugt und gleichzeitig Druck auf den Medianusnerv ausgeübt. Treten Symptome auf, deutet dies auf ein Karpaltunnelsyndrom hin.
Dieser Test verwendet eine Blutdruckmanschette, die am Oberarm angelegt und über den systolischen Blutdruckwert aufgepumpt wird. Bei vorliegendem Karpaltunnelsyndrom kommt es zu Gefühlsstörungen, Missempfindungen und Schmerzen im Bereich des Medianusnervs.
Kurz & Knapp:
Ein Hauptgrund für das Karpaltunnelsyndrom liegt in der Überlastung des Gewebes. Durch einseitige Bewegungen, wie sie etwa bei der Arbeit am Computer auftreten, können die Beugesehnen anschwellen. Dies verschlechtert die Durchblutung und kann lokale Entzündungen hervorrufen, die den Druck im Tunnel weiter erhöhen.
Auch psychosoziale Faktoren wie Stress können eine Rolle spielen. Stressbedingte Muskelverspannungen im gesamten Körper, besonders im Nacken- und Schulterbereich, können die Haltung negativ beeinflussen und die Belastung der Handgelenke verstärken. Dies zeigt, dass die Ursachen oft nicht isoliert betrachtet werden können.
Ein Missverhältnis zwischen Tunnelkapazität und Inhalt kann zu einer Druckerhöhung führen. Risikofaktoren umfassen:
Bestimmte Berufsgruppen wie Fließbandarbeiter, Kassierer oder Büroangestellte sind besonders häufig betroffen. Studien zeigen, dass auch Hobbys wie Handarbeiten oder das Spielen von Musikinstrumenten die Belastung erhöhen können. Dabei treten die Beschwerden oft schleichend auf und werden erst bemerkt, wenn die Funktionsfähigkeit der Hand bereits stark eingeschränkt ist.
Die Relevanz einer frühen Erkennung ist hierbei entscheidend: Je eher die Belastung reduziert wird, desto größer ist die Chance, dauerhafte Schäden zu vermeiden.
ÜBER DIE AUTOREN
Raphael Schneider und Toni Hackmann (Strong&Flex)
Wir sind davon überzeugt, dass jeder Mensch schmerzfrei, stark und flexibel werden kann. Seit über 20 Jahren entwickeln wir Strategien und Trainingskonzepte, die Menschen unabhängig von ihrem Fitnesslevel dabei helfen, ihre körperliche Balance wiederherzustellen und ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Unser ganzheitlicher Ansatz vereint Kraft, Flexibilität, Stabilität und Ausdauer, um nachhaltige Erfolge zu erzielen. Qualität, Professionalität und eine klare Struktur stehen für uns an erster Stelle, damit jeder sein volles Potenzial entfalten kann.
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