Schmerzen im Ellenbogen können eine Herausforderung im Alltag darstellen. Egal ob die Beschwerden plötzlich auftreten oder sich schleichend entwickeln – sie sind ein Zeichen dafür, dass etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Der Ellenbogen ist ein komplexes Gelenk, das täglich hohen Belastungen standhält. Wie sich diese auf das Wohlbefinden auswirken können, ist einen genaueren Blick wert.
Schmerzen im Ellenbogen können oft auf muskulär-fasziale Ursachen zurückgeführt werden. Überlastung und unnatürliche Haltungen können Entzündungen oder Verhärtungen im Gewebe hervorrufen. Zusätzlich spielen degenerative Erkrankungen und Fehlhaltungen eine Rolle, die über Jahre hinweg Beschwerden verursachen können.
Der Ellenbogen ist ein hochkomplexes Gelenk, das aus drei Knochen besteht: der Elle (Ulna), der Speiche (Radius) und dem Oberarmknochen (Humerus). Diese drei Knochen bilden drei Teilgelenke. Das Oberarm-Ellen-Gelenk verbindet den Oberarmknochen mit der Elle. Das Oberarm-Speichen-Gelenk stellt die Verbindung zwischen Oberarmknochen und Speiche dar, während das Ellen-Speichen-Gelenk Elle und Speiche miteinander verbindet. Diese Teilgelenke werden von einer gemeinsamen Gelenkkapsel und Gelenkhöhle umhüllt, was dem Ellenbogen sowohl Stabilität als auch Flexibilität verleiht.
Der Ellenbogen erlaubt Bewegungen in zwei Dimensionen: Du kannst deinen Unterarm beugen und strecken, sowie rotieren, sodass die Handflächen nach oben oder unten zeigen. Verschiedene Muskeln wie Bizeps, Trizeps, Brachialis und Anconeus spielen eine wesentliche Rolle bei diesen Bewegungen. Sie sind durch Sehnen an den Knochen befestigt, während Bänder und die Gelenkkapsel zusätzliche Stabilität gewährleisten. Zusätzlich sorgen Nerven und Blutgefäße dafür, dass der Ellenbogenbereich optimal versorgt wird und reibungslos funktioniert.
Ellenbogenschmerzen können durch zahlreiche Faktoren verursacht werden. Neben offensichtlichen Verletzungen wie Frakturen oder Sehnenrissen treten vor allem Überlastungen und Fehlbelastungen als Hauptursachen auf. Auch degenerative und entzündliche Prozesse spielen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Beschwerden.
Tennisarm (Epicondylitis humeri radialis)
Trotz seines Namens betrifft der Tennisarm nur selten Tennisspieler. Diese Erkrankung entsteht durch wiederholte, einseitige Bewegungen, die zu einer Überbeanspruchung der Streckermuskulatur im Unterarm führen. Der Sehnenansatz am äußeren Ellenbogen entzündet sich und verursacht Schmerzen. Diese treten häufig beim Drücken bestimmter Punkte oder bei alltäglichen Bewegungen auf. Die Beschwerden können bis in das Handgelenk und die Finger ausstrahlen und die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Besonders Berufstätige, die viel mit ihren Händen arbeiten, sind von dieser Erkrankung betroffen.
Golfarm (Epicondylitis humeri ulnaris)
Der Golfarm weist viele Parallelen zum Tennisarm auf, betrifft jedoch den Sehnenansatz der Beugemuskulatur an der Innenseite des Ellenbogens. Betroffen sind vor allem Menschen, die starke oder wiederholte Belastungen auf diese Region ausüben. Symptome sind Schmerzen und Druckempfindlichkeit an der Innenseite des Ellenbogens, die das Greifen oder Faustmachen erschweren. In fortgeschrittenen Fällen kann es zu Schwellungen und anhaltenden Schmerzen kommen. Besonders anfällig sind Sportler und Handwerker, die monotone Bewegungen ausführen.
Mausarm (Repetitive Strain Injury, RSI)
Der sogenannte Mausarm tritt durch monotone Belastungen auf, die bei der Arbeit mit Computern oder Smartphones entstehen. Diese wiederholten Bewegungen führen zu Schmerzen, die nicht nur den Ellenbogen betreffen, sondern auch auf Schulter, Nacken und Handgelenk ausstrahlen können. Oft berichten Betroffene über Kribbeln, Taubheitsgefühl und eingeschränkte Beweglichkeit, begleitet von Kraftverlust. Diese Beschwerden treten häufig im beruflichen Kontext auf, können jedoch auch durch Freizeitaktivitäten verstärkt werden.
Du leidest unter Ellenbogenschmerzen ? Diese Übungen können dir helfen :
Schleimbeutelentzündung (Bursitis olecrani)
Der Schleimbeutel am Ellenbogen dient als Polster, um Druck und Reibung zu reduzieren. Bei übermäßiger Beanspruchung oder mechanischen Reizungen kann er sich entzünden. Dies führt zu sichtbaren Schwellungen und einer erhöhten Druckempfindlichkeit. In schweren Fällen wird das Gelenk warm und rot, und die Beweglichkeit des Ellenbogens wird eingeschränkt. Bei äußeren Verletzungen, wie Prellungen, kann sich der Schleimbeutel ebenfalls entzünden und übermäßig mit Flüssigkeit füllen.
Gelenkerkrankungen und andere Ursachen
Zu den weiteren Auslösern von Ellenbogenschmerzen gehören degenerative Erkrankungen wie Arthrose, die durch einen fortschreitenden Knorpelabbau gekennzeichnet ist. Rheumatoide Arthritis, eine entzündliche Autoimmunerkrankung, kann ebenfalls zu erheblichen Beschwerden führen. Gicht, eine Stoffwechselerkrankung, äußert sich durch plötzliche und extrem schmerzhafte Entzündungen. Eine weitere Ursache ist die Osteochondrosis dissecans, bei der sich Knorpel- und Knochenteile lösen und die Beweglichkeit des Gelenks beeinträchtigen. Diese Erkrankungen können zu chronischen Schmerzen führen, die das alltägliche Leben deutlich beeinträchtigen.
Kubitaltunnelsyndrom (Sulcus Nervi Ulnaris-Syndrom)
Das Kubitaltunnelsyndrom entsteht durch die chronische Reizung oder Einklemmung des Ellennervs. Es führt zu Kribbeln und Taubheitsgefühl in Ring- und Kleinfinger, begleitet von Schmerzen, die bis in die Schulter ausstrahlen können. In schweren Fällen kommt es zu Kraftverlust und eingeschränkter Feinmotorik. Besonders betroffen sind Menschen, die häufige Beugebewegungen des Ellenbogens ausführen, wie Sportler oder Personen, die schwer heben.
Faszien, das elastische Bindegewebe des Körpers, umhüllen Muskeln, Organe und Knochen. Sie sorgen für Stabilität und Beweglichkeit. Bei mangelnder Bewegung oder einseitiger Belastung können Faszien jedoch verkleben und an Elastizität verlieren. Dies führt zu einem Spannungsanstieg im Gewebe, was Schmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit zur Folge hat. Eine vielseitige und regelmäßige Bewegung des Körpers ist entscheidend, um die Gesundheit der Faszien zu erhalten. Gerade am Ellenbogen kann eine ungleichmäßige Belastung zu schmerzhaften Verklebungen führen, die sich nur langsam wieder lösen.
ÜBER DIE AUTOREN
Raphael Schneider und Toni Hackmann (Strong&Flex)
Wir sind davon überzeugt, dass jeder Mensch schmerzfrei, stark und flexibel werden kann. Seit über 20 Jahren entwickeln wir Strategien und Trainingskonzepte, die Menschen unabhängig von ihrem Fitnesslevel dabei helfen, ihre körperliche Balance wiederherzustellen und ihre Leistungsfähigkeit zu steigern. Unser ganzheitlicher Ansatz vereint Kraft, Flexibilität, Stabilität und Ausdauer, um nachhaltige Erfolge zu erzielen. Qualität, Professionalität und eine klare Struktur stehen für uns an erster Stelle, damit jeder sein volles Potenzial entfalten kann.
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